Freitag, 11. Juli 2014

Touristen: Geduldete Geldsäcke?

Thailand will Abzocker zähmen


(rgt) Fast, so scheint es, dass die obige Schlagzeile die Realität sehr stark tangiert. Immer wieder tauchen Meldungen auf, die über Betrug, Diebstahl, Raub, Nötigung bis hin zur Bedrohung berichten. Kriminaldelikte, begangen an Touristen, die die Tourismusbranche Thailands erfolgreich ins Land des Lächelns gelockt hat. Eine, nach den monatelangen Unruhen in Bangkok, dem Militärputsch, der Verhängung des Kriegsrechts und der anfangs verhängten Ausganssperre ein ohnehin schon recht diffizile Aufgabe. 

Die Zahl der Touristen ist deutlich zurück gegangen, wenn dies auch von hier aus beschönigt wird. Tatsache ist, dass es bei den, vom Tourismus lebenden Geschäften, zu erheblichen Einbußen gekommen ist. Ein Umstand, dem auch die derzeit zunehmende Zahl der Kriminaldelikte zuzurechnen ist. Betriebe entlassen Arbeiter und Angestellte. Diese sitzen dann regelrecht auf der Strasse. Den sozialen Schnee, der solche Fälle in unseren Breiten einigermaßen auffängt, gibt es nicht. Also wird häufiger auf die vermeindlich stinkreichen Farangs (Ausländer) im wahrsten Sinne des Wortes zurückgegriffen. Ein Teufelskreis, denn verprellte, abgezockte und beleidigte Touristen stellen zu hause fest, dass es auch noch andere schöne Länder gibt, als das Land, dessen Lächeln zur Zeit etwas verwelkt zu sein scheint. Die Folge: Noch weniger Reisende, noch weniger Arbeitsstellen, noch weniger Verdienst. Man sägt sich also langsam den Ast ab, auf dem man sitzt.

Es gäbe zur Zeit zwar Arbeit. Nämlich die, die die über 100.000 Kambodschaner, die nach dem Putsch fluchtartig das Land verlassen haben, zurückließen. Aber das ist "Sklavenarbeit" die für einen Thai nicht zumutbar ist. Da ist das "Melken" der Touristen schon einfacher und auch lukrativer. Diese Missstände werden auch von den Printmedien sowie über die sozialen Netzwerke wie z. B. Facebook verbreitet und sind für das Image Thailands nicht gerade förderlich.

Nun hat die City Hall (Stadtverwaltung) von Pattaya einmal mehr zur Problemlösung der "aufgrund von Kommunikationsproblemen und kulturell bedingter unterschiedlicher Sichtweisen entstandenen Missverständnissen" aufgerufen. Dafür wurde nun eine Schutz und Sicherheitskonferenz installiert, die das Geschehen in die richtigen Bahnen leiten soll. Folgende ersten Verhaltensgrundlagen wurden dafür zementiert:

Die Betreiber der verschiedenen Gewerbe in Pattaya sollten versuchen, die verschiedenen Kulturen der Touristen zu verstehen, da sie nicht die gleiche Kultur wie die Thailänder hätten. Gewalt gegen Touristen wäre einfach nicht akzeptabel und müsse verhindert werden. 

„Die Leute kommen nach Pattaya, um hier ihren Urlaub zu genießen. Dass sie dabei gerne trinken und anschließend im angetrunkenen Zustand nicht mehr kommunizieren können, sollten die Betreiber wissen und dementsprechend reagieren. Sie sollten bei Problemen mit Touristen immer die Polizei einschalten und nicht versuchen, die Probleme selber zu lösen oder die Touristen bedrohen und Nötigen."  Von den Zuständen der, der Kommunikation nicht mehr fähigen, Thais war nicht die Rede.

Nun ja, dies hat man hier schon des öfteren vernommen, allein, geändert hat sich bisher nichts. Richtlinien nutzen recht wenig, wenn man sie nicht auch um- und vor allem durchsetzt. 

Mögen diese Bestrebungen auch für alle anderen Touristenhochburgen Vorbild sein. Harren wir also der Dinge, die da kommen

Quelle: Wochenblitz, Thailand TIP

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